Dienstag, 2. Februar 2010

Ja, früher ...

Gestern bis nachts um Eins im ZDF "Zodiac" geschaut, einen ewig langen Krimi über einen Serienkiller nach einer wahren Geschichte - okay, die Handlung zog sich auch über 20 Jahre hin, da darf der Film auch schon mal was länger dauern. Es begann 1969. Das waren noch völlig andere Krimizeiten: Keinen Handys samt nerviger oder cooler Klingeltöne, keine Computer, nur kistenweise Akten in igendwelchen Kellern, keine DNA-Abgleiche, manche Polizeistationen hatten noch nicht mal ein Fax. Das waren Zeiten! Auch für Romanautoren! Irgendwie war's einfacher. Heute muss man sich schon triftige Gründe dafür überlegen, wenn eine Figur mal kein Handy hat und die Tatorte muss man so verwüsten, dass man ja keine Hautschuppe vom Täter dort findet ...

Apropos Handy. Beim NDR-Tatort am Sonntag ging mir der permanente Nokia-Original-Klingelton auf die Nerven. Jetzt hatte die ARD doch erst neulich Ärger am Hacken von wegen Product Placement und so. Aber nein, sie lernen nichts dazu. Im Abspann sah ich dann, dass die Verantwortliche Redakteurin dieses Tatorts Doris Heinze war. Da war dann wieder alles klar.
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Friedrich-Karl - 4. Feb, 06:56

Wenn man so steinalt ist ...

... wie ich, findet man für 'früher' naturgemäß noch mehr Beispiele, aber nicht ausschließlich aus der Kategorie 'lost paradise'.
Wo fängt 'früher' an, wo hört es auf? - Ich möchte weder im Mittelalter oder in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelebt haben, noch wesentlich später als jetzt. Vermutlich ist es ein großes Glück, genau jetzt zu leben. Sollte es nämlich gelingen, alle Missstände auf diesem Planeten abzuschaffen, wäre es hier verdammt einsam - so ganz ohne Menschen;)

Gruß Fritz

recono - 4. Feb, 23:03

Sue Grafton schreibt die Kinsey Millhone Serie vermutlich genau aus dem Grund.
Stuart M. Kaminsky schreibt die Toby Peters Serie (Privatdetektiv), die in den 40er Hollywood Jahren spielt - immer mit berühmten Schauspieler/innen involviert.

Ich kann mir vorstellen, dass auch das eine große Herausforderung ist. Aus Schreibersicht finde ich es spannend so etwas zu schreiben und als Leserin ist es ein Genuss mal nicht mit Forensikgeschwätz und lateinische Knochen- und Organbezeichnungen belästigt zu werden. Wat interessiert mich denn, wie der Knochen des großen Zehs heißt? Eben!

Und Handys finde ich, sind absolut überbewertet in storylines.

SusanneM - 5. Feb, 14:58

Und was auch noch toll war:

Die haben vielleicht geraucht in dem Film! Im Büro, im Auto, im Auto mit Baby drin (!) Es war eine helle Freude.
virtualmono - 6. Feb, 03:34

im Auto mit Baby drin (!)

Früher oder später kommt wahrscheinlich irgendeiner unserer hauptamtlichen Internetausdrucker auf die tolle Idee, daß solche Filme eigentlich verboten werden müßten... von wegen Jugendschutz und so.
ColaPernod - 7. Feb, 19:50

ach gar nicht wahr

Gründe sind doch schnell gefunden, das Handy was nicht da ist, ist zur Reparatur weil es das Sondermodell XY ist, oder beim telefonieren in der Wanne in selbige gefallen ist, oder die Prepaid Karte mal wieder alle ist. Oder einfach mal drauf hinweisen, dass derjenige immer noch Technikfeind ist und keins besitzt, die sterben einfach nicht aus.

Und für keine Hautschuppen am Tatort, hab ich auch ne Idee; der Täter hat einen kleinen Brand entzündet (warum auch immer) und hat dann den kompletten Feuerlöscher ausgeleert. Weg sind die Hautschuppen und Haarteilchen, die ihn verraten könnten.
Der Täter könnte bei einem Tatort in einem Labor, Ammoniak verschüttet haben und das hat in dem Raum die Rückstände beseitigt.
Oder der Hund des Opfers hat ausgerechnet auf die Stelle gepieselt wo der angefasst hat, man erkennt die Handumrisse, aber DNA ist unbrauchbar....

Da geht was.

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