Wie "Liebeslänglich" entstand - Der Antagonist
Meine Hauptfigur Mathilde lernte ich ziemlich rasch ziemlich gut kennen. Ich wusste bereits, daß sie nicht auf den Mund gefallen ist, dass sie eine Lehrerin vom autoritären Schlag ist, dass sie an die hundert Hüte besitzt, heimlich Tarotkarten zieht und sich häufig mit ihrer Mutter, einer esoterisch angehauchten Alt-68erin streitet. Damit konnte ich schon ganz gut arbeiten. Aber die Handlung einer Geschichte, besonders eines Krimis, wird weniger durch den Protagonisten bestimmt, als vielmehr durch seinen Widerpart, den "Bösewicht" , den Antagonisten. In diesem Fall also von dem Mann, in den Mathilde sich verlieben wird. Der Häfling, der Lebenslängliche. Wie muss ein Mann beschaffen sein, damit eine Frau wie Mathilde, die doch mit ihrem Single-Leben insgesamt recht zufrieden ist, sich mit ihm einlässt, ihn sogar heiratet? Noch dazu, wo er im Gefängnis sitzt und ein Verbrechen begangen hat? Und welches überhaupt? Ich muss zugeben, der Mann hat mir am Anfang ziemlich zu schaffen gemacht, ehe er ganz, ganz langsam greifbar wurde.
SusanneM - 3. Mai, 13:52
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