Freibier
Seit vier Jahren bin ich nun schon beinahe Stammgast beim Krimifestival Gießen - und es gehört inzwischen absolut zu meinen Lieblings-Leseorten. Immer toll organisiert - mit persönlichem Chauffeur - und immer viele Zuhörer und Buchkäufer.
Ich musste mich da allerdings erst hochdienen. Meine erste Lesung vor drei Jahren fand auf dem Bahngleis des Gießener Hauptbahnhofes statt, irgendwo auf der Webseite ist auch noch ein Foto davon. Im nächsten Jahr durfte ich immerhin schon im kleinsten Schaufenster des größten Schuhladens am Ort lesen - ich erinnere mich noch, wie Michaela May frierend vor dem Schaufenster stand und brav zuhörte. Im Jahr darauf folgten eine nette Kneipe und eine Burg, auch ein Hotel in der Umgebung war mal dabei, aber dieses Jahr dann die Krönung: Schloss Laubach, letzte Woche: Feiner, schummriger Weinkeller, fast zweihundert Zuhörer - nur schade dass die Häppchen abgezählt waren, und der Sekt auch - naja, Schlossherren sind halt sparsam, sonst hätten sie wahrscheinlich keine Schlösser.
Gestern nun wieder eine Lesung, die unter der Rubrik "origineller Leseort" fungiert: Die Anwaltskanzlei Helduser hatte ein kleines Bierzelt auf dem Kanzleigelände aufgestellt und es gab natürlich auch Bier und lecker Fresschen - nicht abgezählt. Sie hatten siebzig Karten verkauft, für achtzig Leute war im Zelt Platz, aber da die Anwälte ihrer Klientel vertraut und die Karten nicht kontrolliert haben, tummelten sich auf einmal 120 Leute im und um das Zelt. Chaos perfekt, einige erlebten die Lesung draußen, wo schon mal das Fass angestochen wurde. (Böse Zungen behaupten, dass einige wenige wegen des Bieres da waren, nicht wegen der Literatur - aber das halte ich für ein Gerücht.) Leider war gestern eine der ersten Frostnächte, so dass das kleine Öfchen in meinem Rücken auf die Dauer nicht verhindern konnte, dass mir und anderen die Kälte langsam unter den Mantel kroch. Aber immerhin gab es hinterher genug Bier und genug italienisches Buffett zum Aufwärmen. Anwälte sind ja bekanntlich Genussmenschen und auch nicht geizig ... sie holen sich das ausgegebene Geld vermutlich wieder bei den Mandanten. (Auch das ein böses Gerücht, das im Zelt umging - der Veranstalter ist auf Scheidungen spezialisiert.) Wie dem auch sei - Kanzleien sollten öfter Lesungen veranstalten, vielleicht zu wärmeren Jahreszeiten.
Ich musste mich da allerdings erst hochdienen. Meine erste Lesung vor drei Jahren fand auf dem Bahngleis des Gießener Hauptbahnhofes statt, irgendwo auf der Webseite ist auch noch ein Foto davon. Im nächsten Jahr durfte ich immerhin schon im kleinsten Schaufenster des größten Schuhladens am Ort lesen - ich erinnere mich noch, wie Michaela May frierend vor dem Schaufenster stand und brav zuhörte. Im Jahr darauf folgten eine nette Kneipe und eine Burg, auch ein Hotel in der Umgebung war mal dabei, aber dieses Jahr dann die Krönung: Schloss Laubach, letzte Woche: Feiner, schummriger Weinkeller, fast zweihundert Zuhörer - nur schade dass die Häppchen abgezählt waren, und der Sekt auch - naja, Schlossherren sind halt sparsam, sonst hätten sie wahrscheinlich keine Schlösser.
Gestern nun wieder eine Lesung, die unter der Rubrik "origineller Leseort" fungiert: Die Anwaltskanzlei Helduser hatte ein kleines Bierzelt auf dem Kanzleigelände aufgestellt und es gab natürlich auch Bier und lecker Fresschen - nicht abgezählt. Sie hatten siebzig Karten verkauft, für achtzig Leute war im Zelt Platz, aber da die Anwälte ihrer Klientel vertraut und die Karten nicht kontrolliert haben, tummelten sich auf einmal 120 Leute im und um das Zelt. Chaos perfekt, einige erlebten die Lesung draußen, wo schon mal das Fass angestochen wurde. (Böse Zungen behaupten, dass einige wenige wegen des Bieres da waren, nicht wegen der Literatur - aber das halte ich für ein Gerücht.) Leider war gestern eine der ersten Frostnächte, so dass das kleine Öfchen in meinem Rücken auf die Dauer nicht verhindern konnte, dass mir und anderen die Kälte langsam unter den Mantel kroch. Aber immerhin gab es hinterher genug Bier und genug italienisches Buffett zum Aufwärmen. Anwälte sind ja bekanntlich Genussmenschen und auch nicht geizig ... sie holen sich das ausgegebene Geld vermutlich wieder bei den Mandanten. (Auch das ein böses Gerücht, das im Zelt umging - der Veranstalter ist auf Scheidungen spezialisiert.) Wie dem auch sei - Kanzleien sollten öfter Lesungen veranstalten, vielleicht zu wärmeren Jahreszeiten.
SusanneM - 20. Okt, 14:18
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