Im Buchladen
Gerade um diese Zeit ist der Besuch von Buchhandlungen sehr aufschlussreich. Ein Großteil der Fläche wird von "Lifestyle" eingenommen. Kochbücher, Weinbücher, Einrichtungsratgeber und ähnliches. Dieses Jahr kommt noch verstärkt Fussball-WM-Literatur dazu.
Es braucht Geduld und Ausdauer, ehe man zur Belletristik vordringt. Doch Vorsicht. Hier lauern so genannte "frauenaffine" Titel. In Massen! Sieht man genauer hin, geht es dabei eigentlich um - Männer: "Diese schrecklichen, haarigen Biester".
Wie man sie findet, wie man sie erzieht, wie man sie los wird. Das alles locker-flockig aufbereitet - wie Fertig-Püree aus der Familienpackung. Nicht umsonst erinnern die Titelbilder sehr an die Jacobs-Krönung-light-Werbung.
Ach ja, höre ich es seufzen, manchmal braucht frau halt was für's Herz oder für die gequälte Seele. (An dieser Stelle empfehle ich eine Flasche Rotwein - meinetwegen nach Lektüre eines Ratgebers - und die DVD von "Der englische Patient".) Was mich wirklich umhaut ist die Fülle dieses Herz-Schmerz-/Feminismus-light-Angebots. Haben wir wirklich nichts anderes im Kopf?
Dann gibt es da noch historische Romane mit Titeln wie: Die Dattelpflückerin, die Fußwäscherin, die Frau des Inquisitors, die Cäsarin .... ihr wisst, was ich meine. Nichts gegen historische Romane, es gibt tolle und ab und zu lese ich sogar selber einen. Aber ich würde mir schon aus Trotz kein Buch mit so einem Zielgruppen-Titel kaufen.
(Andererseits hat man von den Verschwörungs-Konstrukten a la Dan Brown vielleicht auch bald die Nase voll.)
Wo bleibt, bitteschön, die Frauen-Gewalt-Abteilung?
Mein Vorschlag zur besseren Orientierung wäre, sie grundsätzlich neben dem Heidenreich-Altar anzusiedeln.
(Remember: Frau Heidenreich verachtet Fußball und liest keine Krimis.)
Es braucht Geduld und Ausdauer, ehe man zur Belletristik vordringt. Doch Vorsicht. Hier lauern so genannte "frauenaffine" Titel. In Massen! Sieht man genauer hin, geht es dabei eigentlich um - Männer: "Diese schrecklichen, haarigen Biester".
Wie man sie findet, wie man sie erzieht, wie man sie los wird. Das alles locker-flockig aufbereitet - wie Fertig-Püree aus der Familienpackung. Nicht umsonst erinnern die Titelbilder sehr an die Jacobs-Krönung-light-Werbung.
Ach ja, höre ich es seufzen, manchmal braucht frau halt was für's Herz oder für die gequälte Seele. (An dieser Stelle empfehle ich eine Flasche Rotwein - meinetwegen nach Lektüre eines Ratgebers - und die DVD von "Der englische Patient".) Was mich wirklich umhaut ist die Fülle dieses Herz-Schmerz-/Feminismus-light-Angebots. Haben wir wirklich nichts anderes im Kopf?
Dann gibt es da noch historische Romane mit Titeln wie: Die Dattelpflückerin, die Fußwäscherin, die Frau des Inquisitors, die Cäsarin .... ihr wisst, was ich meine. Nichts gegen historische Romane, es gibt tolle und ab und zu lese ich sogar selber einen. Aber ich würde mir schon aus Trotz kein Buch mit so einem Zielgruppen-Titel kaufen.
(Andererseits hat man von den Verschwörungs-Konstrukten a la Dan Brown vielleicht auch bald die Nase voll.)
Wo bleibt, bitteschön, die Frauen-Gewalt-Abteilung?
Mein Vorschlag zur besseren Orientierung wäre, sie grundsätzlich neben dem Heidenreich-Altar anzusiedeln.
(Remember: Frau Heidenreich verachtet Fußball und liest keine Krimis.)
SusanneM - 15. Dez, 12:23
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
613
Talakallea Thymon - 15. Dez, 12:34
tip: leihbibliotheken sind den fragwürdigen wechselfällen der mode wundersam enthoben, verfügen nur über begrenzte mittel, müssen auswählen und streng bewerten und haben darum meist das bessere angebot.
morse - 1. Jan, 12:00
Genauso ist es!
Ich muss Ihnen völlig Recht geben, aus diesen oben genannten Gründen musste vorgestern hier in Wiesbaden die älteste und bislang zweitgrößte Buchhandlung schließen.
Wenn ein Buchladen genauso aussieht wie die Bücherabteilung bei Karstadt, man sich erst mal um Remittendentische, Zeitschriften, Ratgeber aller Art in die Bellestristikabteilung hervorgearbeitet hat, erwartet einen dort erst mal Bestsellertische aller Art, diverse Editionen der Zeitschriftenverlage und ganz verschämt in der Ecke Krimis, Fantasy, "historische" Romane und in der allerletzten Ecke Kinder- und Jugendbüvher.
Kurzum, man ging ungern in diesen Supermarkt des Gedruckten und nun ist er pleite.
Wenn ein Buchladen genauso aussieht wie die Bücherabteilung bei Karstadt, man sich erst mal um Remittendentische, Zeitschriften, Ratgeber aller Art in die Bellestristikabteilung hervorgearbeitet hat, erwartet einen dort erst mal Bestsellertische aller Art, diverse Editionen der Zeitschriftenverlage und ganz verschämt in der Ecke Krimis, Fantasy, "historische" Romane und in der allerletzten Ecke Kinder- und Jugendbüvher.
Kurzum, man ging ungern in diesen Supermarkt des Gedruckten und nun ist er pleite.
Trackback URL:
https://susannemischke.twoday.net/stories/3069674/modTrackback