Noch nie habe sich so viele Feuerwehruniformen auf einem Haufen gesehen, wie auf der Messe "Interschutz/Interpolice", bei der ich am Freitag am Stand der Polizei Niedersachsen eine Lesung halten durfte. Und noch nie - es lebe dasf Klischee - habe ich so viele Männer in Uniformen gesehen, die Biergläser in der Hand hielten und Feuerwehrautos anstarrten. Überhaupt eine Unzahl von Feurerwehrautos und Equipment. Lauter Bubenträume, ein Feuerwehr-Overkill, sozusagen. Außerdem habe ich beim Signieren gelernt, dass 4 von 6 Polizistenfrauen Gabi oder Gaby heißen. Warum, weiß keiner.
SusanneM - 13. Jun, 19:01
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(Eis)heilige Scheiße! Am Montag ist nun also der Film "Hexenküsse" gelaufen, den das ZDF nach meinem Roman "Die Eisheilige" gedreht hat. Was ich nicht begreifen kann, ist, warum man einen Krimi einkauft und ein seichtes Kommödchen daraus macht. Das hat mir bis jetzt auch noch niemand erklären können.
Es gibt doch wirklich genug Chick-Lit-Romänchen, die man dafür hätte hernehmen können!
Schade, ewig schade! Zumal ich ja erst kürzlich anlässlich der "Vertheaterung" der Eisheiligen sehen konnte, was man wunderbares aus diesem Buch machen kann. Was hätte erst der Film, mit seinen mannigfaltigen Möglichkeiten... man darf gar nicht darüber nachdenken. Es ist zum Heulen!
So schrieb mir unter anderen Jean-Paul Anderhub, der Verfasser und Regiesseur der "Kalten Sophie", also des Theaterstücks:
"Ich hielt es fast nicht für möglich, was dieser Herr Fabrick da mit seinen HEXENKÜSSEN aus Deiner grossartigen EISHEILIGEN fabriziert hat. Das ist doch einfach eine bodenlose Frechheit, ja es ist diskriminierend, Deinen guten Namen in Zusammenhang mit einem derartig dämlichen Machwerk zu bringen.
Wirklich schade um den tollen Stoff, der da so leichtfertig vergeigt wurde."
Aber es gibt auch andere Stimmen. So meint eine Sister in Crime:
" Liebe Susanne, congrats zu den "Hexenküssen". Was für ein toller Film, wir waren - sind - alle begeistert. Ich weiß, du wirst eine Menge daran auszusetzen haben, das geht allen "Müttern" von Filmen so, ich erleb's jede Weile bei meiner Tochter (Drehbuchautorin). Aber was für ein herrliche Idee, und Julia Stemberger hat sie einfach hervorragend umgesetzt. Sie war
bezaubernd. Dem Berkel hätte ich so viel Komödiantisches gar nicht zugetraut."
Tja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Beileidsbekundungen und Lobeshymnen werden ganzjährig unter "Kommentar" entgegengenommen.
SusanneM - 25. Mai, 10:55
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Das Organisationsteam der Criminale, bei dem ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanke, hatte eine schöne Idee. Ein Fotograf zog von Hotelzimmerzu Hotelzimmer und fotografierte dort die Autoren, entweder nach ihren Ideen, oder nach seinen. Herauskommen soll ein Plakat und wohl auch ein Buch "Autoren im Hotel", oder so, auf das ich schon neugierig warte.
Man will ja mal sehen, was die anderen so treiben.
Als der Fotograf dann in der Tür stand, hatte ich natürlich keine Idee, wie ich mich in Szene setzen sollte und vertraute mich dem Künstler an. Mittlerweile waren auch mein Mann und Hund Bruno, (siehe voriger Beitrag) angekommen.
Der Profi erfasste die Situation mit einem Blick und heraus kam folgendes Setting:
Der Hund liegt an zentraler Stelle mitten im Bett.
Ich kringle mich entlang der Bettlade quasi um den Hund herum und kraule ihm den Bauch.
Mein Mann sitzt in der hintersten Zimmerecke auf dem Sofa und erhielt die Anweisung. "Sie halten die Zeitung bitte so, dass man auf dem Foto nicht sehen kann, wer hinter der Zeitung sitzt."
Ich glaube, manchmal ist das Leben mit einer Autorin recht hart.
Ich bin schon gespannt auf das Foto. Garantiert kommt der Hund wieder am besten rüber.
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Letzte Woche hatte ich die Ehre und das Vergnügen, eine Nachtschicht beim Kriminaldauerdienst der Kripo Hannover miterleben zu dürfen. Zu Beginn, um 19:00 Uhr gab's warmen Leberkäs, aus München importiert, kurz nach 20:00 Uhr die erste Leiche. Selbstmord, Fenstersprung, 4. Stock. Nicht gar so appetitlich, aber auch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich habe mich zum Glück als "leichenfest" erwiesen - trotz Leberkäse. Die weichen Knie hat ja keiner bemerkt ... Auf der Fahrt zurück zur Dienststelle wurden wir zu einem Raubüberfall in einem Sonnenstudio gerufen, auf dem Rückweg von dort bemerkten wir eine Betrunkene, die zu Fuss auf dem Westschnellweg unterwegs war. Sie wurde auf Waffen durchsucht und dann, harmlos befunden, zu mir auf den Rücksitz gesetzt, und auf der nächsten Wache abgeliefert. Um drei brachten die uniformierten Kollegen noch einen Junkie, der ein Auto hatte knacken wollen, zur "Erkennungsdienstlichen Behandlung", also Fingerabdrücke nehmen und die berüchtigten Fotos schießen, und dann, gäääähn, war die Nacht auch schon vorbei.... Fazit: ganz schön was los, nachts in Hannover.
Für mich war es ein eindrucksvoller Einblick in die Realitäten des Lebens und der Polizeiarbeit.
SusanneM - 18. Apr, 12:43
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