Normalerweise pflege ich Kurzgeschichten eher auf den letzten Drücker abzugeben. Aber man kann sich auch mal vertun. In diesem Fall um ein ganzes Jahr!. Aber nun habe ich die Druckfahnen für die Anthologie "Inselkrimis" vom Leda Verlag aus Leer bekommen, und ich muss sagen, nach so viel Abstand gefällt mir die fast schon vergessene Geschichte "Schwere See" richtig gut.
Aber ist das ein gutes Zeichen? Sollte ich mich innerhalb eines Jahres nicht dermaßen fortentwickelt haben, dass dies und jenes zu bemängeln wäre???
Grübelnd .... Susanne
SusanneM - 14. Feb, 10:27
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Seit 99 Jahren laufen auf dem See von St. Moritz Pferde um die Wette, aber ich hatte erst vorgestern die Gelegenheit, das Ereignis zu beobachten. Zunächst muss man sich Sorgen machen, ob das Eis die vielen Porsche-Geländewagen trägt, die ebenfalls auf dem See geparkt werden. Ehe man ein Pferd zu sehen bekommt, weht einen eine Geruchsmischung aus Bratwurst und Raclette an, (der Klassiker des Rennens: Bratwurst mit Champagner).
Sieht man dann die Pferdemeute übers verschneite Eis rasen, dass der Schnee aufstiebt in einer riesigen Wolke, die von den Strahlen der Nachmittagssonne vergoldet wird, dann ist man für Augenblicke fasziniert, ehe man zwangsläufig wieder den lärmenden Hühnerhaufen drum herum betrachtet. Dieses Jahr trägt man in gewissen Kreisen statt Sonnenbrillen getönte Autoscheiben vor dem Gesicht. Noch nie sah ich so viele Schlauchboote im Pelz. Dabei dachte ich, Schlauchbootlippen wären out, aber wahrscheinlich kriegt man das Silikonzeug nur schwer wieder raus. (Oder wie ist das, Frau Christiansen??) Da lob ich mir die Pferde.
Das Rentierrennen, das zum ersten Mal stattfand, habe ich leider versäumt.
Während ich das schreibe klimpert hinter mir der Pianospieler mit dem melancholischen Gesicht, während man in der gediegenen Halle seinen Tee nimmt. Hach, irgendwie mag ich die Schweiz.
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Dass hier grad so wenig steht, liegt wohl auch daran, dass ich mit meinem Manuskript für "Liebeslänglich" in den letzten Zügen liege, wobei ich immer noch nicht so ganz genau weiß, ob die Sache für meine "Mathilde" gut ausgehen wird oder nicht. Daumen rauf oder Daumen runter, das ist das kleine Allmachtsgefühl einer Autorin, wenn man sonst schon so wenig Einfluss aufs Weltgeschehen hat.
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Gestern war die Lesung im Lister Kanapee mit den Kolleginnen und Kollegen vom Syndikat. Da es beim letzten Mal, vor einem Jahr, so flott vonstatten ging, dachte sich dieses mal wohl ein jeder: Da könnt' ich doch auch einen Tick länger lesen ... Ich selbst nicht ausgenommen. Meine Fußballgeschichte dauert nun mal fast eine halbe Stunde ...
Das Ergebnis war ein leicht erschöpftes Publikum, das zum Großteil dennoch tapfer bis zum Ende ausgeharrt hat, ohne auf den Kanapees einzuschlafen. Ab sofort wurde eine strenge Lesebeschränkung auf 15 Minuten pro Autor beschlossen. Mein Vorschlag, die Durchführung dieser Regel mittels eines Elektroschock-Halsbandes aus der Hundeerziehung sicherzustellen, wird derzeit noch diskutiert.
Aber auch wenn Abend etwas länger geworden ist, als geplant: Erwins Küche schmeckt auch nach Mitternacht, und auch die kleine Weinprobe am Ende der Lesung wird mir in guter Erinnerung bleiben.
SusanneM - 19. Nov, 14:15
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Die Wanderschaft zu den diversen Leseorten ist nun zum größten Teil gelaufen. Natürlich war wieder ein Katastrophenerlebnis dabei: Ich sage nur: "Schienenersatzverkehr". Am Hinweg, wegen Bauarbeiten. Zwanzig Minuten zu spät zur Lesung erschienen. Trotzdem mit Rotkäppchen-Sekt beschenkt worden.
Am Rückweg "Personenschaden".
Was bedeutet: 8 Stunden von einem Ort hinter Leipzig bis nach Hause.
Als Krimiautorin möchte ich mir hier den - zweifellos pietätlosen - Kommentar erlauben: Warum, verdammt noch mal, könnnen sich die Leute nicht zu Hause vergiften, erschießen, erhängen ... habe ich volles Verständnis. Aber doch nicht immer vor Züge! Man denke doch vorher gefälligst mal an den armen Lokführer und die Polizisten, die die Brocken aufsammeln müssen. Und das passiert ca. 1000 mal im Jahr. Zum Kotzen, im wahrsten Wortsinn. In diesem Sinne: Mahlzeit!
SusanneM - 18. Nov, 11:10
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Veranstalter lassen sich immer originellere Sachen einfallen, um Lesungen attraktiv zu gestalten. So durfte ich in Gießen neben zwei traditionell gehaltenen Lesungen im Schaufenster des besten Schuhhauses am Platze lesen. Ich habe versucht, mich harmonisch in die Schaufensterdeko einzufügen, (wobei ich erst mal die Hälfte umschmiss) nur konnte ich leider nicht hören, wie meine Stimme draußen per Lautsprecher ankommt und was die Leute so dazu sagten. Goldfisch-Feeling. Jedenfalls machten die meisten einen zwar interessierten, aber auch sehr verfrorenen Eindruck. Deutsche Fußgängerzonen können sehr kalt sein. Ein Lob den Tapferen, die über die gesamte Länge ausgeharrt haben. Immerhin kauften die Leute danach im Schuhhaus Krimis, das ist vermutlich auch ein Novum. Es würden sich noch mehr Geschäfte für Events dieser Art anbieten, ich denke vorzugsweise an Baumärkte (wegen der vielen frei erhältlichen Mordinstrumente), Waffengeschäfte, Apotheken, Gebrauchtwagenhändler, Immobilienmakler, Wettbüros und natürlich Bestattungsinstitute. Meldet euch zahlreich!
SusanneM - 19. Okt, 10:58
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Vergangenen Samstag war wieder Weinfest in H. Es handelt sich dabei um Beerenweine. Fiese, hinterhältige Drogen. Selbst die Eingeborenen können damit nicht umgehen. Vielleicht lag es frühen Festbeginn, ca 14:00 Uhr, aber bereits um 21:00 musste der "zufällig" anwesende Mediziner der ersten schwächelnden Dame wieder auf die wackeligen Beine helfen. Danach entschlossen wir uns, zu gehen. Auf dem Heimweg passierten wir weitere Weinleichen. Die letzte wurde vor drei Tagen aus der Klinik entlassen.
Als ich mich mit einer Freundin aus einem benachbarten Ort über die Trinkgewohnheiten der Niedersachsen austauschte, wurde folgendes berichtet:
"In (...) wird bei solchen Gelegenheiten auch gern an frei zugänglichen Stellen an der zukünftigen Einwohnerzahl gearbeitet. Und wenn man selbst hinterher nicht mehr so die Übersicht besitzt, gibt es immer Augen- und Ohrenzeugen, die Hinweise zur Vaterschaft geben können."
Zum Glück ist uns dieser Anblick erspart geblieben. Heute feiern wir übrigens im Dorf ein Ehejubiläum ...
SusanneM - 24. Sep, 13:25
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Zu den Lichtblicken dieser Wahl-Chaos-Tage gehört zweifellos das
Lob eines Verlegers, der gar nicht der meine ist. Dehalb umso wertvoller.
Ob ich im
Handelsblatt Leser ködern kann?
Wer liest was?
Was liest
Rutger Booß?
Rutger Booß ist geschäftsführender Gesellschafter des Krimiverlages Grafit. Zur Zeit liest er den Kriminalroman ,Wölfe und Lämmer’ der deutschen Autorin Susanne Mischke.
„Ich habe gerade mit großem Vergnügen den Kriminalroman
Wölfe und Lämmerder deutschen Autorin Susanne Mischke gelesen....
...Dass es knallt, ist in diesem spannenden Kammerspiel, das zwischen Satyrspiel und Tragödie pendelt, unausweichlich.“
SUSANNE MISCHKE: Wölfe und Lämmer Piper Verlag, München 2005, 304 Seiten, 7,90 Euro
HANDELSBLATT, Freitag, 16. September 2005, 13:52 Uhr
Was liest Rutger Boos? (16.09.2005)
Der
ganze Artikel steht unter:
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/bp_artikel/docid/960892/STRUCID/204455/PAGEID/205330/index.html
SusanneM - 20. Sep, 12:53
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... mein Verleger schickt mir eine Geburtstagskarte, ganz persönlich unterschrieben und in einem schicken Quadratformat. Find ich ja klasse, aber es stimmt nachdenklich, dass ich dafür 1,40 Nachporto berappen musste.
Muss ich mir wohl Sorgen machen???
SusanneM - 16. Aug, 12:51
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... weil ich schon zwei Tage gebraucht habe, bis ich in der Lage war meinen neuen Klammeraffen zu laden.
SusanneM - 20. Jul, 10:09
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