Im wilden Osten
... irgendwo hinter Magdeburg: Ich betrete viertel vor sechs Uhr abends ein Cafe. Es ist ebenso ausgestorben wie der Ort. Die Kaffeemaschine ist noch an, ich bestelle einen Milchkaffee.
"Das geht nicht. Die Milch ist alle."
Was geht, ist normaler Kaffee mit abgepackter Dosenmilch. Überrumpelt sage ja dazu. Der Blick der Bedienung folgt nun dem meinen, der in die Kuchenvitrine wandert. Darin stehen fünf lecker aussehende Torten und Kuchen. Offenbar scheint es Zeiten zu geben, zu denen hier mehr los ist.
Die Bedienung deutet mit dem Finger in die Vitrine und ehe ich einen Wunsch äußern kann, sagt sie streng: "Den, den und den können Sie nicht haben! Der ist für morgen."
Ein Glück, dass ich nur vom Apfelkuchen wollte, der ist freigegeben. Ich erkundige mich schüchtern, ob es vielleicht Sahne dazu gibt.
"Na, selbstverständlich!"
Freie Tischwahl, da ich die einzige Kundin bin, ich setze mich hin. Immerhin gibt es eine reichhaltige Auswahl an Zeitschriften, fast wie beim Arzt, allerdings alle aus 2008. Der Kaffee ist so stark, dass das eine Döschen Kaffeesahne nicht ausreicht, um ihn genießbar zu machen, der Apfelkuchen ist eiskalt. Die Sahne geht. Immerhin werde ich nicht Punkt sechs Uhr rausgeschmissen - ich geh dann freiwillig. Aber was lästere ich über den Osten. In Hannover wollte ich tags zuvor ebenfalls in ein Café an der Goseriede, ebenfalls eine Viertelstunde vor Geschäftsschluss. Da war die Tür bereits abgeschlossen und die Bedienung putzte die Maschine.
"Das geht nicht. Die Milch ist alle."
Was geht, ist normaler Kaffee mit abgepackter Dosenmilch. Überrumpelt sage ja dazu. Der Blick der Bedienung folgt nun dem meinen, der in die Kuchenvitrine wandert. Darin stehen fünf lecker aussehende Torten und Kuchen. Offenbar scheint es Zeiten zu geben, zu denen hier mehr los ist.
Die Bedienung deutet mit dem Finger in die Vitrine und ehe ich einen Wunsch äußern kann, sagt sie streng: "Den, den und den können Sie nicht haben! Der ist für morgen."
Ein Glück, dass ich nur vom Apfelkuchen wollte, der ist freigegeben. Ich erkundige mich schüchtern, ob es vielleicht Sahne dazu gibt.
"Na, selbstverständlich!"
Freie Tischwahl, da ich die einzige Kundin bin, ich setze mich hin. Immerhin gibt es eine reichhaltige Auswahl an Zeitschriften, fast wie beim Arzt, allerdings alle aus 2008. Der Kaffee ist so stark, dass das eine Döschen Kaffeesahne nicht ausreicht, um ihn genießbar zu machen, der Apfelkuchen ist eiskalt. Die Sahne geht. Immerhin werde ich nicht Punkt sechs Uhr rausgeschmissen - ich geh dann freiwillig. Aber was lästere ich über den Osten. In Hannover wollte ich tags zuvor ebenfalls in ein Café an der Goseriede, ebenfalls eine Viertelstunde vor Geschäftsschluss. Da war die Tür bereits abgeschlossen und die Bedienung putzte die Maschine.
SusanneM - 26. Feb, 15:30
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oz-tusse - 26. Feb, 23:01
Das nenne ich geschäftstüchtig. Kuchen von gestern zum Preis von gestern. Du hast mit deinem Artikel die Erinnerung an meinen Tüten-Prött-Cappuccino im Plastikbecher ausgelöst, den man mir im letzten Jahr im Harz serviert hat. Mich ekelt's heute noch *brrr
Was Dialoge mit Verkaufspersonal/Servicemitarbeitern angeht, muss ich mir jeden Mal, wenn ich in D. bin ein dickes Fell anschaffen. Kunde als Bittsteller - ganz klasse.
Was Dialoge mit Verkaufspersonal/Servicemitarbeitern angeht, muss ich mir jeden Mal, wenn ich in D. bin ein dickes Fell anschaffen. Kunde als Bittsteller - ganz klasse.
Willi Reichert - 27. Feb, 06:24
Sehn Sie Frau Miscke,
manchmal gib es Zusammenhänge die man auf den ersten Blick so gar nicht erkennt.
Wie heißt es so schön? "Die kleinen Sünden bestraft der Herrgott sofort".
( Ich beziehe mich da auf die Aussagen und Hilfestellungen was das beichten anbelangt, die Sie vor kurzem hier veröffentlicht haben.)
In keinster Weise möchte ich mit diesem Gedanken allerdings eine Feststellung treffen, bei wem es sich hier um den "Sünder" bzw. um die "Sünderin" handelt.
Möge Ihnen aufgrund dieser Erfahrung und nach mit Abstand erfolgter innerlicher Prüfung des Vorgangs von unerwarteter Seite eine Entschuldigung oder Wiedergutmachung erfolgen.
Es grüßt Sie,
M. W. R.
Wie heißt es so schön? "Die kleinen Sünden bestraft der Herrgott sofort".
( Ich beziehe mich da auf die Aussagen und Hilfestellungen was das beichten anbelangt, die Sie vor kurzem hier veröffentlicht haben.)
In keinster Weise möchte ich mit diesem Gedanken allerdings eine Feststellung treffen, bei wem es sich hier um den "Sünder" bzw. um die "Sünderin" handelt.
Möge Ihnen aufgrund dieser Erfahrung und nach mit Abstand erfolgter innerlicher Prüfung des Vorgangs von unerwarteter Seite eine Entschuldigung oder Wiedergutmachung erfolgen.
Es grüßt Sie,
M. W. R.
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