Autoren-Blog

Samstag, 20. Januar 2007

Mädchenkrimi, die 2.

Das Thema scheint ja doch zu interessieren und zu polarisieren.
Also, es ist klar, dass sich Krimis für Jugendliche qualitativ nicht von "Erwachsenenkrimis" unterscheiden dürfen. Damit würde ich ja meine zukünftigen Leser vergraulen.
Die Länge ist mir vorgeschrieben worden - welche Intention dahinter steckt, weiß ich nicht. Vielleicht hat es auch was mit dem Preis zu tun. Ich habe neulich "Saut tot" für Kaliber .64 mit exakt 64 Seiten geschrieben. Das war am Anfang komisch, aber es ist jetzt schon eines meiner liebsten Bücher. Kommt übrigens im März in den Handel.
Das Mädchenbuch erscheint im September.
Der Plot ist: Mädchen verliebt sich in neuen Jungen, der in ihre Klasse kommt. Der aber zeigt sich eher an ihrer hübscheren Freundin interessiert. Bei einer Party mit nächtlichem Schwimmen kommt diese Freundin zu Tode. Ein Badeunfall? Die Kripo weiß es nicht.
Unserer Heldin gelingt es mit der Zeit doch, diesen Jungen für sich zu interessieren. Eine Beziehung bahnt sich an. Dann stellt sich heraus, dass die frühere Freundin dieses jungen Mannes ebenfalls umgekommen ist - bei einem mysteriösen Fahrradunfall. Außerdem bekommt unsere Heldin bedrohlich SMS, Anrufe und noch schlimmere Streiche gespielt ....
Bis auf den Umstand, dass es sich um Jugendliche handelt, ist das in meinen Augen ein ganz brauchbarer "Psycho-Krimi"-Plot, oder? Ich jedenfalls könnte mir dasselbe unter Erwachsenen gut vorstellen.
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Mittwoch, 17. Januar 2007

Fernsehen

Jetzt weiß ich, warum Filme so teuer sind. Heute war ein Kamerateam vom NDR da, um einen dreißig Sekunden (nicht Minuten!) langen Trailer für eine Talkshow zu drehen. Wir waren viereinhalb Stunden zu Gange. Gut, vier wenn man das Kaffeetrinken abzieht. Zuerst die Außenaufnahmen:
Eingerahmt von den zwei Hunden sollte ich den Feldweg entlang marschieren. Die Tiere waren einigermaßen diszipliniert, zumindest am Anfang (ein neues Quietschtier tut da so manches Wunder) aber der ständige Wechsel von Sonne und Schatten erschwerte die Sache. Da stand man dann, und wartete auf die nächste Wolke.
Zu Hause kam man auf die Idee, ich solle das Band von der Verfilmung der "Eisheiligen" auf einem Kissen sitzend vor dem Fernseher ansehen, und die Kamera schaut mir sozusagen über die Schulter. Ich geh also das Videoband suchen und den VHS-Recorder anschließen. Als das endlich geschafft war, stellte sich heraus, das das Gerät an Altersschwäche leidet. Trotz mehrmaligem Vor- und Zurückspulen wollte es den Film nur im Zeitraffer zeigen. (Hätt vielleicht gar keiner gemerkt.)
Nach einer Stunde gaben wir auf. Dann musste Agathe gesucht werden. Agathe ist die kleine, aber sauschwere Skulptur, die mir beim Frauenkrimipreis verliehen wurde. Peinlicherweise war Agathe nicht abgestaubt. Dabei hatte ich vorher zwei Stunden die Bude aufgeräumt und geputzt, aber an Agathe hatte ich natürlich nicht gedacht.
Der Rest - arbeitende Autorin am PC, ruhende Hunde auf dem Sofa - ging dann ratzfatz. Irgendwie waren wir danach aber alle drei erschöpft. Ich glaube, wir fläzen uns jetzt einfach nur noch vor die Glotze.
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Dienstag, 9. Januar 2007

Hier noch was zum Fürchten ....

der harte Kern des Hannoverschen Krimi-Stammtischs des Syndikats, aufgenommen im "Kleinen Museum" in Linden. Wie man sieht, geht es bei uns immer todernst zu ....
(Auf dem Bild ist die missratene Haarfarbe übrigens gerade ganz frisch.)stammtisch07)
oben: Richard Birkefeld, Bodo Dringenberg, Stefan Rykena,
unten: ich, August Gödecke, Karola Hagemann
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Montag, 8. Januar 2007

Sanfter Tod?

Zur Zeit schreibe ich, als "Zwischenprojekt" sozusagen, an einem "Mädchenkrimi." Zielgruppe besagte Mädchen von 12-16. Das bedeutet, nach den Wünschen des Verlags, einen im Prinzip ganz normalen Krimi, nur weniger Seiten (warum eigentlich? Die haben doch noch Zeit für Schmöker) und etwas weniger Brutalität.
Weniger als wer oder was? Bin ich sonst etwa brutal? Kann ich mich nicht erinnern.
Also nicht brutal, aber Tote dürfen schon sein. Eben sanfte Morde ...
Das ist irgendwie genauso idiotisch, wie wenn in der Zeitung immer steht "wurde brutal vergewaltigt." Was, bitteschön, ist denn eine Vergewaltigung anderes außer brutal? Mit den Morden ist es ähnlich. Wahrscheinlich meinen sie, ich sollte nicht so sehr ins Detail gehen. Ist auch nicht notwendig. Die Fantasie der Leser ist nämlich grausiger als das, was ich zu Papier bringen könnte.
Ich selbst glaube ja, dass Mädchen dieses Alters recht abgehärtet sind und einiges abkönnnen. Schließlich sehen die auch fern. Und ist nicht Harry Potter auch ziemlich brutal an manchen Stellen?
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Donnerstag, 21. Dezember 2006

Kripo Hannover

gestern durfte ich die Kripo Hannover besuchen, und zwar den Leiter des Dezernats für "Tötungsdelikte".
Ich wurde ganz herzlich empfangen, mit Kaffee und Keksen, und durfte alles fragen, was ich schon immer fragen wollte .... Wobei mir auf Anhieb gar nicht so viel eingefallen ist. Leider tun sich die Wissenslücken immer erst beim Schreiben auf.
Auf den ersten Blick herrscht im 4. Stockwerk der Polizeidirektion eine recht ruhige Atmoshphäre, die Leute sitzen friedlich in ihren Büros, die von der Größe her ein bisschen an Hasenställe erinnern, aber wenn man dann einige Telefonate mitbekommen hat, merkt man, dass "draußen" heftig an aktuellen Fällen ermittelt wird. (Mehr darf ich nicht verraten, ich musste es hoch und heilig versprechen.)
Mir hat die Unterhaltung jedenfalls viel gebracht, vor allen Dingen wollte ich so manches Fernseh-Klischee auf seinen Wahrheitsgehalt abklopfen. Der Grund meines Besuchs ist der neue Roman, den ich im nächsten Jahr beginnen werde, Leute eines Ermittlerteams der Kripo Hannover sollen als Serienfiguren konzipiert werden, und ich wollte da nicht schon im Ansatz Blödsinn erzählen. Apropos Blödlsinn. Hierzu wird von Kripo- und LKA-Leuten immer wieder der NDR-Tatort angeführt. Dass Frau Lindholm in der Nord-LB residiert, kann man ja noch verzeihen. Sieht einfach besser aus. Dass sie als LKA-Mitarbeiterin aber stinknormale Morde auf dem Land klärt, ist totaler Unsinn. Und dass sie dabei noch gegenüber der örtlichen Polizei als "Vorgesetzte" auftritt und Dorfpolizisten zur Sau macht, ist noch mehr Quatsch. Da fragt man sich, wie solche groben Fehler passieren können. Weil LKA-Niedersachsen schicker klingt als Kripo Hannover oder Celle?
Und wenn sie dann mit langem Wollschal und offenem Haar an einem Tatort rumstolziert, an dem sich gerade die Spurensicherung abmüht wird's endgültig unglaubwürdig.
Und um solche Fehler zu vermeiden, habe ich ich mich also zwei Stunden lang mit dem sehr symphatischen Chef der diversen Mordkommissionen unterhalten.
Übrigens, einen versoffenen, verfetteten, des Lebens überdrüssigen, depressiven Kommissar, wie derzeit en vogue, habe ich auch nicht angetroffen ... Aber vielleicht waren die gerade im Einsatz.
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Freitag, 24. November 2006

Schwarzer Humor

Gestern lasen Karola Hagemann, Ilka Stitz und August Gödecke im Rahmen der Veranstaltung "Lauter Leichen im Backstage" im Raum hinter der Bühne im Pavillon.
Der geschätzte Kollege Gödecke ist bekannt für wirklich wüste, harte Szenen. Gestern griff er wieder in die vollen. Erst findet ein Landstreicher den Torso einer Frau in einer Sporttasche in der Eilenriede, (woraufhin er kotzt), dann soll der Rechtsmediziner den Torso sezieren. Dabei erinnerte ich mich, dass August diese Szene vor einem Jahr beim Krimi-Dinner im La Cascina, unserem Dorfitaliener, gelesen hatte. (Eine Frau samt minderjähriger Tochter verließ damals den Saal.) Unglücklicherweise hatten wir Augusts deftige Lesung vor den Hauptgang platziert. Daran musste ich nun gestern denken, während August was von aus dem durchgeschnittenen Hals heraushängenden Luft-, Speise und sonstiger Röhren las. Zum Befremden der anderen Zuhörer musste ich an den grausigsten Stellen haltlos vor mich hin kichern. Es war furchtbar, ich stand kurz vor einem unkontrollierbaren Anfall. Sorry, August! Aber das Grauen, das fiktive, ist manchmal einfach zu komisch!
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Freitag, 17. November 2006

Schwyzer-Dütsch

Lesungen haben zuweilen ja sehr blumige Titel, aber den Vogel hat jetzt das Hotel Beatus in Merlingen abgeschossen, wo ich im Januar ein paar Tage lesen darf.
Es bewirbt die Veranstaltungen in seinem Winterprospekt mit dem schönen Wort.
"Literaturbettmümpfeli".

Ein ergänzender Vorschlag: Wer dieses Wort dreimal hintereinander rasch und fehlerfrei aussprechen kann ohne zu nuscheln oder sein Gegenüber zu bespucken, ist noch nüchtern und erhält zur Lesung ein Freigetränk.
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Sonntag, 15. Oktober 2006

Also doch!

Ein paar Leute haben "Liebeslänglich" wohl tatsächlich gekauft. Jedenfalls rief am Freitag ein sehr zufrieden klingender Lektor an und meldetete - er schien irgendwie überrascht - dass sich das Buch sehr gut verkaufen würde. Daraufhin wischte ich mir beglückt und erleichtert eine Handvoll Dichterschweiß von der Stirn.
Überlege jetzt, ob ich das Schweißtuch bei ebay versteigern soll. Hab mich nur noch für keine Rubrik entscheiden können...
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Donnerstag, 5. Oktober 2006

Liebe Hannoveraner,

ich finde es ganz wunderbar, dass ihr gestern so wahnsinnig zahlreich bei Weiland wart. Hoffentlich hat es euch gefallen. Mal sehen, wie es heute in Bremen wird.
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Montag, 2. Oktober 2006

Hüte und Handschellen

Seit Samstag weiß ich, dass ein "Sporthotel" - das Sporthotel Grünberg gehört dem dem Deutschen Fußball-Verband (oder wie der heißt) - auch schöne Lesungen ausrichten kann. Und es beweist mal wieder, dass es sich immer gut auf die Stimmung auswirkt, wenn die Veranstalter die Lesung liebevoll gestalten. Dieses mal hatten die Damen der Buchhandlung Reinhard nicht nur Handschellen aufgetrieben, sondern - in Anspielung auf Mathildes Hut-Tick - im ganzen Ort bei ihrer Kundschaft Hüte eingesammelt, um das Restaurant damit zu schmücken. Es waren sehr markante Exemplare dabei, besonders der mit dem Leopardenfellmuster. So einen besitzt nicht einmal Mathilde. Man mag kaum glauben, dass sich die Grünberger Damen damit auf die Straße wagen. Aber vielleicht sind das ja auch Erbstücke, wie bei Mathilde.
Über das Gießener/Grünberger Publikum lässt sich außerdem positiv sagen, dass hier die "Geiz ist Geil" bzw. "Was der Bauer nicht kennt..." - Mentalität offensichtlich noch nicht um sich gegriffen hat. Dort kauft man sich Bücher - sogar für 16,90 im Hardcover - auch wenn man die Autorin bis dahin nicht gekannt oder gelesen hat.
In Westfalen, wo ich am Sonntag war, verhält sich das anders ....
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Blog der Krimiautorin Susanne Mischke

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