Autoren-Blog

Mittwoch, 25. März 2009

Nach der Lesung ...

Nein, man kann es uns Autoren wirklich nicht recht machen. Fragen die Leute zum millionsten Mal: "Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?" "Wie lange brauchen Sie für so ein Buch?" möchte man am liebsten schreiend weglaufen.
Stellen die Leute aber Fragen wie jene Dame gestern auf dem Herrmannshof in Völksen (dem Nachbardorf von Hauptkommissar Bodo Völxen aus "Der Tote vom Maschsee") dann wirds auch problematisch - oder was antwortet man auf die Frage: "Was müssen Sie aufarbeiten, dass Sie so brutale Sachen schreiben?"
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Dienstag, 17. März 2009

Die Buchmesse

... in Leipzig .... wurde mir ja als klein, fein und gemütlich annonciert. Nun ja. Nicht alles, was klein ist, ist auch gemütlich, das habe ich nun gelernt. Wenn man, wie ich, die Dimensionen der Frankfurter Buchmesse gewohnt ist, kann Leipzig auch ein Schock sein. Selbst die großen Verlage haben WINZIGE Stände. So klein, dass manche gar keine oder nur eine sehr begrenzte Anzahl an Sitzgelegenheiten haben. Nun heißt es ja immer, eng sei gemütlich, und es gibt sicher Situationen im Leben, wo dies zutrifft - allein, eine Buchmesse gehört für mich nicht dazu. Auch das Catering hält den Besuchermassen nicht stand. Zwanzig Minuten Wartezeit auf einen Flammkuchen, und dann nicht mal irgendwo zwei freie Sitzplätze zum Essen - find ich nicht sooo gemütlich.
Witzig anzusehen waren die ganzen Jugendlichen, die sich in Mangafiguren bzw. Figuren aus Rollenspielen verkleidet hatten. Karneval in Sachsen - gar nicht übel.
Fotos:
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Mittwoch, 11. März 2009

Auf und davon

so, morgen geht's zur Leipziger Buchmesse, die soll ja viel gemütlicher sein als Frankfurt. Zum letzten Mal war ich vor sieben Jahren in Leipzig, habe es aber noch in sehr guter Erinnerung. Apropos Erinnerung, da fällt mir ein, wie ich zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse gelesen habe. Das dürfte nun schon zehn Jahre her sein ... Wir waren zu dritt, Ingrid Noll, Henning Mankell und ich - auf dem Podium in diesem Lesezelt, einem ehemaligen Zirkuszelt, bei dem der Holzboden ständig knackt. In der Mitte hängt ein riesiger Kronleuchter. An diesem Tag war das Wetter ausgesprochen stürmisch und während der Kollege Mankell (- der mir an diesem Tag irgendwie stoned vorkam, sorry) anstatt zu lesen einen afrikanischen Regen- oder Fruchtbarkeitstanz aufführte, schwang in der Kuppel des Zeltes der Kronleuchter dezent hin und her, und
Ingrid Noll und ich tauschten einen vielsagenden Blick und ein teuflisches Grinsen ...
Auf dem Weg zurück hat sie mich dann unter ihren Schirm genommen, sonst wären wir klatschnass in der Halle angekommen. Keine Ahnung, was mit dem schwedischen Kollegen an dem Tag noch geschah.
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Montag, 2. März 2009

Sex and Crime

Die Lesung unter dem Titel "Sex and Crime" im Kurbad in Bad Rehburg war nicht nur ein voller, toller Erfolg, sondern hat auch viel Spaß gemacht. Unser Hoffotograf, Günter Krüger, hat dies wunderbar eingefangen, wie man hier sieht!
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Donnerstag, 19. Februar 2009

Minikrimi - Maxi-Arbeit

Diese Woche habe ich endlich für Arena einen "Minikrimi" abgegeben, an dem ich - mit Unterbrechungen - sage und schreibe seit Oktober rumbastele. Vorgegeben waren circa 40 Seiten. Das ist ein - Verzeihung, werte Frau Düring von Arena - ein Scheißformat! Nicht kurz, nicht lang, nicht Fisch, nicht Fleisch. So ein Novellen-Format. Novellen konnte ich schon im Deutschunterricht nicht leiden. Aber jetzt ist es endlich raus, und wie ich es dann so las, fand ich es doch einigermaßen gelungen. Die Lektorin zum Glück auch. Aber trotzdem ... in der Zeit schreibe ich sonst ein ganzes Buch, Herrgott nochmal!
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Sonntag, 1. Februar 2009

Rollenbilder

Diese Woche hielt ich ein "kreatives Schreiben"-Seminar an einer Realschule ab. Schüler der Abschlussklasse, also Zehnte, circa 16 Jahre alt. Da ich bei meinen Seminaren den Schwerpunkt auf Entwicklung von Figuren lege, ließ ich die Schüler - nach drei Stunden "Unterricht" - unter anderem als Hausaufgabe eine möglichst spannende Romanfigur entwerfen - und war selbst sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Die Mädchen: Wenn die Mädchen eine männliche Figur entworfen haben, dann war diese 190 groß, niemals älter als 30, muskulös, volles Haar, Dreitagebart .... (alles klar?) Weibliche Figuren waren grundsätzlich in ihrem Alter und fast immer von exotischer Herkunft - sehr beliebt der asiatische Typ (zu viele Mangas?) Dazu gab es auch den Typ "häßliches Entchen". Einen unattraktiven Mann hatte keines der Mädchen.
Umgekehrt bei den Jungs: Keiner hatte eine hässliche Frau, alle Frauenfiguren waren die reinsten Sexbomben. Kaum einer hatte einen schönen Mann, die meisten männlichen Figuren waren echte Freaks: Fett, pickelig, voller Komplexe, schüchtern, nach Schweiß riechend, Assi-Klamotten, Muttersöhnchen, Computer-Dauerspieler usw.
Anscheinend hegen sowie Jungs als auch Mädchen über das jeweils andere Geschlecht doch deutlich mehr Illusionen und Wunschvorstellungen, die sich literarisch ausleben lassen, während besonders die Jungs mit dem eigenen Geschlecht sehr, sehr kritisch und unbekümmert radikal umgehen.
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Freitag, 19. Dezember 2008

Weihnachten

Liebe Freunde, Leser, Leserinnen ... und wer sonst noch hier verkehrt.
Ich verbringe dieses Jahr Weihnachten an der Sonne. Ich wünsche euch allen ein zauberhaftes Fest und danke für eure Treue und die rege Beteiligung an dieser Seite! Auf ein schönes 2009.

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Freitag, 21. November 2008

Ellery Queen

Ellery Queen, "the World's leanding Mystery Magazine" hat in der Weihnachtsausgabe meinen Krimi "O Tannnenbaum" -er heißt natürlich "O Christmas tree" abgedruckt.

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Freitag, 14. November 2008

Der Stammtisch liest

vielmehr las am Donnerstag vor ca. 150 Leuten in der Buchhandlung Lehmanns in Hannover.
Erste Reaktionen ...

Und so sah das aus:
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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Autorengeschwätz

Was ich langsam echt nicht mehr hören kann (und einigen Kulturjournalisten geht es da ganz genau so) ist der Satz von Autoren:
"Meine Figuren bekommen im Lauf des Schreibens ein Eigenleben."
oder "... manchmal machen die, was sie wollen, sie tun dann was ganz anderes, als das, was ich ursprünglich geplant hatte."
Kommt euch dieser Stuss bekannt vor?
Ehrlich, was soll das? Mystifizierung eines Berufs, der neben ein bisschen Talent zu 90% aus Handwerk besteht?
Wenn Figuren ein "Eigenleben" entwickeln so hat das folgende Gründe: Die Figur war schlecht oder nachlässig geplant. Sie ist den Anforderungen der Handlung nicht gewachsen oder der Autor hat im Lauf des Schreibens die Schwerpunkte anders gesetzt als ursprünglich geplant. Der Autor!
Oder der Plot wurde während des Schreibens geändert, warum auch immer, (vom Autor, wohlgemerkt) und die Figur bzw. die ihr zugedachten Eigenschaften passen jetzt nicht mehr zur Handlung.
Der Autor "verliebt" sich in eine der Figuren und gesteht ihr deshalb mehr Handlung zu als geplant.
Oder der Autor plant gar nicht und lässt sich so dahintreiben. Aber selbst dann sind es der Autor und dessen Gedanken, Stimmungen, und nicht eine fiktive Figur, die dieses kreative Chaos produzieren.
Ich für meinen Teil nehme für mich in Anspruch, dass ich jederzeit Herrin über meine Figuren und deren Tun bin. Wär ja noch schöner! Das heißt nicht, dass ich nicht auch mal an ihnen rumändere. Ich - ihr Schöpfer. Das heißt auch nicht, dass Figuren nicht "lebendig" wirken sollen, in dem Sinne, dass der Leser glaubt, so einen Menschen zu kennen, einen solchen gerne kennen würde oder sich im besten Falle mit der Figur zu weiten Teilen identifizieren kann. Das schon. Aber der Autor allein bestimmt, wo's lang geht - ob dieser das nun wahrhaben will oder nicht.
Fiktive Figuren haben keinen eigenen Willen!
Etwas anderes zu behaupten ist meiner Meinung nach ein leider weit verbreitetes Autorenklischee, eine affige Attitüde, bei der ich jedes Mal würgen muss.
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StrengVertraulich

Blog der Krimiautorin Susanne Mischke

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